01.09.2024 – Bernd Quitzow – UCI Weltmeisterschaft Straßenrennen Aalborg Dänemark
Renndistanz:
Höhenmeter:
Gesamtwertung:
Altersklasse:
Zeit:
Geschwindigkeit:
153 Kilometer
1398 Höhenmeter
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123. Platz
04:06:19 Stunden
37,24 km/h im Schnitt
Radrennen - Kurzbericht
UCI Weltmeisterschaft Einzelzeitfahren – Aalborg / Dänemark
Die UCI Weltmeisterschaft im Einzelzeitfahren lag jetzt schon hinter mir und mit meinem 18. Platz war ich bei dieser Leistungsdichte an Fahrern sehr zufrieden… ( für dieses Jahr… smile )
Jetzt hatte ich noch die UCI Weltmeisterschaften im Straßenrennen, für die ich mich 1 Jahr zuvor qualifiziert hatte.
Wie bereits beim Einzelzeitfahren, gab es auch im Straßenrennen eine absolute Rekordbeteiligung.
Waren im letzten Jahr bei der Weltmeisterschaft in Glasgow Schottland noch 165 Athleten in meiner AK am Start gewesen, so waren es jetzt in Aalborg 230…!!!
Selbst bei der Tour de France hat man mit 176 Fahrern ein wesentlich kleineres Starterfeld und die 230 Teilnehmer waren ja nur aus meiner Altersklasse.
Also sollte es auf den ersten 10 Kilometern sehr hektisch werden, bevor wir dann die Stadt von Aalborg verlassen würden.
Die Strecke mit 153 Kilometern hatte keine echten Berge, aber es ging ständig rauf und runter und so kamen schlussendlich doch noch rund 1400 Höhenmeter zusammen.
Der Start erfolgte mitten im Zentrum von Aalborg und war gespickt mit unzähligen Geschwindigkeits- Begrenzern in Form von Bodenwellen und ständigen Fahrbahnverengungen, oder Verkehrsinseln.
Dazu natürlich noch die ständigen Richtungsänderrungen…
Also musste ich sehen, das ich morgens so weit wie möglich vorne in den Startblock komme, um den Streß und den Gefahren einigermaßen aus dem Weg zu gehen.
Laut Ausschreibung sollte unser Startblock eine halbe Stunde vor Rennbeginn geöffnet werden.
Ich bin dann aber trotzdem noch eine halbe Stunde früher dort gewesen, bevor der eigentliche Startblock geöffnet wurde, damit ich auf jeden Fall so weit wie möglich von vorne starten kann.
Als ich dann mit meiner Schwester Marion am Startblock eingetroffen war, traute ich meinen Augen nicht.
Der Startblock war bereits komplett voll gewesen und ich konnte mich nur noch hinten anstellen…
Hmmm, dass hatte ich mir anders vorgestellt….!!!
Jetzt konnte ich noch über 1 Stunde auf den Start warten und hatte trotzdem noch ein riesen Starterfeld vor mir gehabt…
Dann erfolgte der Start und es kam so wie ich es mir gedacht hatte…
Stress ohne Ende und immer wieder hartes Bremsen bis zum Stillstand und dann wieder erneut Antreten.
Bereits in der Anfangaphase gab es erste Stürze und dadurch natürlich auch immer wieder starkes runterbremsen und wieder Beschleunigen.
Es war wirklich eine sehr hektische Phase des Rennens und ich war froh als wir nach einigen Kilometern endlich den Innenbereich von Aalborg verlassen hatten und die Straßen übersichtlicher wurden.
Aber durch dass extrem starke Starterfeld wurde das Tempo so hoch gehalten, das ein nach vorne fahren nicht einfach gewesen ist und die ersten Kilometer hatten mir schon einiges abverlangt.
Das gesamte Feld war lang gezogen und jetzt gingen auch immer wieder Lücken auf und das Feld fing sich an zu teilen…
Ich war immer noch zu weit hinten gewesen und konnte nicht direkt reagieren, als sich das Feld ein paar Meter vor mir teilte.
In dem Moment wartete ich vielleicht auch etwas zu lange um die Lücke selber zuzufahren, aber andere wollten, oder konnten es in diesem Moment auch nicht mehr.
Also setzte ich kurz an und versuchte die Lücke selber wieder zu schließen…
Hinter mir blieb keiner mehr an meinem Hinterrad, aber nach vorne wurde die Lücke erst einmal größer.
Unglaublich…, aber es fehlten nur noch 20, oder 30 Meter und ich hätte die Gruppe wieder gestellt, aber in dem Moment ging es noch über einen langgezogenen Anstieg und ich verlor Meter um Meter.
Mist….!!!
Irgendwann nach ca. 10 oder 12 Kilometern hatte ich dann gesehen, das sich eine ca. 25 Mann große Gruppe langsam näherte.
Für mich war das Rennen eh gelaufen und ich nahm das Tempo ein wenig raus und wartete auf die Gruppe hinter mir, um mich dann dort anzuschließen.
Die restlichen Kilometer waren dann recht relax gewesen und der einzige Ansporn war für mich noch gewesen zumindest den Sprint aus der Gruppe für mich zu entscheiden.
Doch beim ersten Antreten hatte ich in beiden hinteren Oberschenkeln mit heftigen Krämpfen zu kämpfen und bin dann nur noch übers Ziel gefahren und musste sofort anhalten und die Beine durchstrecken, um den Krampf einigermaßen zu kontrollieren…. ( hat bestimmt sehr komisch ausgesehen…. smile )
Na ja…, schlussendlich war es heute für mich ein intensives Training gewesen und ich war froh gewesen, das ich sturzfrei und ohne Defekte ins Ziel gekommen bin.
Der 123.Platz war dann für mich natürlich nur noch nebensächlich gewesen…
Vor mir gab es eigentlich nur noch zwei Gruppen die dann jeweils komplett ins Ziel gekommen sind.
Die erste Gruppe kam mit über 50 Fahrern auf das Ziel geschossen und Gareth McGuinnes aus England konnte sich dabei den Weltmeistertitel mit sichern.
Platz 2 ging an den Belgier Lieven van de Perre und den 3. Platz holte sich noch der vor zwei Tagen frisch gebackene Weltmeister im Einzelzeitfahren, Mario Chipollini aus Italien.
Die gesamte Gruppe kam mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 39 km/h ins Ziel.
Die zweite Gruppe mit über 65 Fahrern hatte noch einmal einen Rückstand von rund 6 Minuten auf die erste große Gruppe und erzielte eine Durchschnittsgeschwindigkeit von rund 38 km/h.
Unsere Gruppe bestand aus genau 30 Fahrern und wir kamen dann mit einem 37er Schnitt ins Ziel…
Auch wenn das heutige Rennen nicht gut für mich gelaufen ist, so war es trotzdem eine tolle Woche bei den UCI Weltmeisterschaften in Aalborg Dänemark und mit meinem Abscheiden im Einzelzeitfahren vor zwei Tagen, war ich ja auch sehr zufrieden gewesen…
An dieser Stelle noch einmal einen großen Dank an meine Schwester Marion für die tolle Unterstützung hier vor Ort in Dänemark…
Jetzt mache ich mal eine Woche Pause und schaue dann wie die Saison weiter geht…