Main menu

06.10.2024 – Bernd Quitzow – UCI Tre Valli Varesine – Straßenrennen

Renndistanz:
Höhenmeter:
Gesamtwertung:
Altersklasse:
Zeit:
Geschwindigkeit:

103 Kilometer
1680 Höhenmeter
-----
12. Platz
03:01:56 Stunden
33 km/h im Schnitt



Radrennen - Kurzbericht

 

UCI Gran Fondo World Series – Tre Valli Varesine Italien – Straßenrennen

Einen Tag nach meinem Sieg im Einzelzeitfahren, stand heute das Straßenrennen beim UCI Gran Fondo Tre Valli Varesine auf dem Programm.
Beim Einzelzeitfahren, schätze ich es sehr das man seine genaue Startzeit hat und sich ganz kontrolliert Warmfahren.
Es ist ein Kampf gegen die Uhr und gegen sich selbst und schlussendlich ein Fight…, Mann gegen Mann….
Kein Fahren im Windschatten…, keine internen Team Absprachen…
Für mich ist es einfach die schönste und zudem ehrlichste Form des Wettkampfes… ( natürlich immer vorausgesetzt es halten sich auch alle an die Spielregeln… )

Ganz anders ist es bei einem Straßenrennen….!!!
Es ist der pure Stress….
Jedes Mal frage ich mich…,, Warum stehst Du schon wieder an der Startlinie ,,

Bei den Großveranstaltungen der UCI mit einigen Tausend Teilnehmern, starten wir immer in Altersklassen, so wie auch bei Lauf- Events, oder wie beim Triathlon üblich.
Angefangen bei der Klasse 19-34 Jahre und dann 35 – 39  und so weiter…
Zwischen den einzelnen Startblöcken gibt es einen Sicherheits- Abstand beim Start, von 5 Minuten bis zum nächsten Startblock.
Beim UCI Gran Fondo Tre Valli Varesine waren in meiner AK rund 300 Starter gewesen.
Eine Stunde vor dem Start, wird der Startblock geöffnet und man stellt sich ganz nach dem Motto auf, wer zu erst kommt, steht halt ganz vorne.
Aber wer ganz vorne stehen will und damit auch der Sturzgefahr auf den ersten Kilometern aus dem Weg gehen möchte, der muss sich bereits mindestens 15 Minuten vor dem Startblock aufstellen, bevor der überhaupt geöffnet wird….
Das bedeutet…, möchte man ganz vorne starten, steht man weit über 1 Stunde im Startblock, bevor das Rennen überhaupt erst los geht.
Warmfahren macht hier auch nicht mehr viel Sinn.
Ich hasse dieses Prozedere…, aber es gehört einfach dazu…

Am heutigen Morgen musste ich aber nicht alleine Leiden…!!!
Francesca hatte mich zum Start begleitet und wartete bei rund 11 Grad mit mir zusammen, bis der Start nach über einer Stunde ,, Warten ,, endlich erfolgte.
Ich bin immer froh wenn der Startschuss endlich gefallen ist und der Kampf los geht und damit natürlich auch wieder der Stress.
Jeder versucht vorne zu sein…!!!
Antreten wie bei einem Sprint, dann hart runterbremsen, dann geht es Links, dann geht es Rechts und mit einem Auge muss man höllisch aufpassen, das man kein Schlagloch erwischt.
Nach einigen Kilometern der totalen Hektik und Anspannung, verlassen wir das Zentrum von Varese und zum ersten Mal kann man mal einen Schluck trinken und eventuell noch ein Energie-Gel zu sich nehmen.
Aber die Trinkflasche ist noch nicht wieder verstaut und schon geht es weiter und eine Attacke folgt der anderen…
Der Grund dafür…., nach rund 15 Kilometern geht es von der breiten Hauptstraße in eine kleine Seitenstraße, direkt in den ersten Berg.
Die Positionskämpfe hören nicht auf bis es endlich in den Anstieg geht.
Ich hatte mich sehr gut platziert und fuhr mit den ersten in den Berg.
Bei bis zu 15% Steigung zieht sich das Feld auf dem 4,5 Kilometer langen Anstieg endlich auseinander und jetzt regiert nur noch die reine Kraft und Ausdauer.
Den schnellsten und meist auch wesentlich leichteren und ausgewiesenen Bergspezialisten konnte ich natürlich nicht folgen, aber nach dem ersten Kilometer konnte ich etwas kontrollierter in meinem gewohnten Zeitfahr- Modus fahren und konnte dann auf den folgenden Kilometern viele Fahrer überholen, auch bereits aus der jüngeren Altersklasse die vor uns gestartet sind.
Dann wurde es wieder stressig….!!!
Eine 8 Kilometer lange, kurvenreiche Abfahrt, mit zum Teil sehr schlechten Asphalt und Schlaglöchern.
Dann kam endlich mal ein Flachstück und man konnte sich wieder Verpflegen.
Das Tempo war natürlich Hoch und das gesamte Starterfeld bestand nur noch aus kleineren Gruppen.
Ich befand mich im vorderen Feld und das Rennen war schnell.
Es ging durch kleine Bergdörfer, Kopfsteinpflaster, Baustellen und wieder zum Teil sehr schlechten Straßenasphalt und dann machte es ,, Pennngggg ,,
Ich erwischte ein wirklich fieses Schlagloch und mein Rad setzte sogar quer.
Es ging alles so schnell….!!!
Zuerst dachte ich meine Reifen wären hinüber und eventuell sogar eine Felge gebrochen.
Beide Trinkflaschen sind aus meiner Halterung geflogen…. ( was mir noch nie passiert ist )
Nach ein paar Sekunden realisierte ich, das die Reifen keinen Schaden genommen hatten und die Felgen wohl auch nicht.
Meine Gruppe war weg…..
Entweder anhalten und die Trinkflaschen wieder einsammeln, es waren ja noch 70 Kilometer bis zum Ziel, oder sofort versuchen die Gruppe wieder einzuholen…
Ich entschied mich für Variante II und machte mich auf meinem Rad so klein wie möglich und versuchte wieder in meinem typischen Zeitfahr- Modus die Gruppe einzuholen, bevor es in den nächsten Berg geht.
Nach rund 3 Kilometern war ich wieder dran gewesen und ich sah die ,, Begeisterung ,, der anderen Fahrer, das ich es wieder zu ihnen geschafft hatte….
Dann kam auch schon der nächste Anstieg….
Ich glaube das die Situation mit dem Schlagloch bei mir viel Adrenalin freigesetzt hatte, denn auch wenn ich nichts mehr zu Trinken hatte, fühlte ich mich echt stark.
Das änderte sich dann aber auf den letzten 20 Kilometern schlagartig, was nicht verwunderlich gewesen ist.
Ohne zu Trinken war auch die Aufnahme von Energie-Gels irgendwann sehr schwierig gewesen und ich merkte das sich die Beine nicht mehr wohl fühlten.
Auf den letzten Kilometern hatte ich immer wieder Angst gehabt, das sich die Beine verkrampfen und ich dadurch überhaupt nicht mehr weiterfahren könnte.
Somit habe ich auf den letzten 300 Metern auch keine Aktion mehr unternommen, den Sprint aus der Gruppe zu gewinnen, was im Nachhinein sehr ärgerlich gewesen ist.
Ich belegte aber einen für mich tollen 12.Platz bei einem sehr schweren Rennen und ich war sehr froh gewesen, überhaupt angekommen zu sein.
Aber hätte ich noch sprinten können, wären innerhalb von Sekunden auch noch bis zum 7. Platz alles möglich gewesen und das hatte mich im nachhinein schon geärgert.
Die ersten vier der Spitzengruppe waren aber deutlich schneller gewesen und hatten zum Schluss einen großen Vorsprung von 7 Minuten herausgefahren.

Aber es war ein tolles, wenn auch schwieriges Rennen gewesen und ich war sehr zufrieden mit meiner Leistung in den Bergen….!!!
Dafür hatte ich in den letzten Monaten auch einiges für getan…
Nach dem schlechten Abscheiden bei der Sardinien Rundfahrt und dem sehr endtäuschenden Einzelzeitfahren auf dem Nürburgring, haben ich mein Gewicht 8 Kilogramm reduziert, damit ich in den Bergen, oder auch auf welligem Profil schneller werde…
Es hat auf jeden Fall geholfen….!!!

Jetzt werde ich mit Francesca ein paar Tage am Gardasee verbringen und fahre dann nach ASIAGO zur Gravel Europameisterschaft…

 

 

image	2				image	3				image	4				image	5				image	6				image	7				image	8				image	9
Kontakt
close slider

    Wenn Sie Fragen zu unseren Angeboten haben, oder Ihr Liebhaberstück über uns verkaufen wollen, schicken Sie uns eine Nachricht. Telefon : +49 (0)2237 972822

    Wenn Sie uns per Kontaktformular Anfragen zukommen lassen, werden Ihre Angaben aus dem Anfrageformular inklusive der von Ihnen dort angegebenen Kontaktdaten zwecks Bearbeitung der Anfrage und für den Fall von Anschlussfragen bei uns gespeichert. Diese Daten geben wir nicht ohne Ihre Einwilligung weiter.

    Mehr über Datenschutz finden Sie auf unserer Datenschutzseite.