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17.11.2024 – Bernd Quitzow – UCI Gran Fondo Antalya – Türkei – Straßenrennen

Renndistanz:
Höhenmeter:
Gesamtwertung:
Altersklasse:
Zeit:
Geschwindigkeit:

98 Kilometer
538 Höhenmeter
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10. Platz
02:35:02 Stunden
38 km/h im Schnitt



Radrennen - Kurzbericht

 

UCI – Gran Fondo World Series – Antalya Türkei – Straßenrennen

Mit meinem Sieg beim Einzelzeitfahren vor zwei Tagen, hätte ich eigentlich die Saison mit einem guten Gefühl beenden können…., wenn da nicht noch das 100 Kilometer Straßenrennen gewesen wäre.
Grundsätzlich habe ich mich auf das Straßenrennen sehr gefreut, aber der Wetterdienst hatte bereits vor einigen Tagen eine Regenwarnung ausgesprochen und es war die Rede von 50 bis 100 Liter Wasser auf den Quadratmeter…
Wie so etwas hier in der Region aussehen kann, hatte ich vor zwei Jahren bereits erlebt und das macht wahrlich keinen Spaß und ist auch sehr gefährlich.
Den ganzen Samstag habe ich hin und her überlegt ob ich überhaupt an den Start gehe.
Dann hatte ich für Sonntag Morgen den Wecker auf 6:30 gestellt ( in Deutschland waren es 4:30 ) und habe noch einmal den Wetterdienst aktualisiert.
Jetzt hat es so ausgesehen, das beim Start selber kein Regen mehr fällt, aber dafür soll es gegen Mittag sogar gewittern und wieder ergiebig regnen.
Auf der anderen Seite wollte ich den Sonntag auch nicht auf dem Zimmer verbringen und so habe ich mich dazu entschlossen mal wieder richtig ,, Nass , zu werden…. ( smile )

Der Start der 100 Kilometer Langstrecke erfolgte um 10:00 Uhr…
Die AK 55-59 ( also meine ) war der letzte Startblock im 100 Kilometer Rennen.
Alle älteren Altersklassen mussten beim 66 Kilometer Rennen an den Start gehen.
Punkt 10:00 war es dann soweit und ich wusste es würde wieder ein Stress- Rennen geben…!!!
Die jüngste Altersklasse der 19-34 jährigen starteten als erste und dann folgten die jeweiligen Altersklassen dahinter.
Insgesamt waren etwas über 300 Starter gemeldet und ich musste sehen, das ich auf den ersten Kilometern ganz nach vorne in die Spitzengruppe gelange.
Das wollten natürlich auch andere….!!!
Es war hektisch und die mit Wasser gefüllten Straßen machten es zudem auch noch sehr gefährlich.
Es gab sehr viele Bremsmanöver, bei dem einige Fahrer sofort quer standen und man musste aufpassen nicht in einem Sturz verwickelt zu werden.
Die Straßen hatten tiefe Löcher in der Fahrbahn und es war im trockenen schon nicht einfach gewesen, die richtige Spur zu finden.
Nach rund 5 Kilometern hatte ich es ohne Sturz geschafft ganz nach vorne zu kommen, aber von Ausruhren kein Spur.
Ununterbrochen gab es Positionskämpfe und immer wieder Vollbremsungen, weil irgendjemand in eine Lücke fahren wollte, die aber nicht da gewesen ist.
In dieser Situation war es nicht einfach gewesen sich zu verpflegen.
Nach 30 Kilometern wollte ich ganz nach vorne, weil es bei Kilometer 36 in den ersten, sehr steilen Berg ging und wer hier nicht vorne ist, wird die Spitzengruppe nicht halten können.
Von der breiten Hauptstraße ging es auf schmale Wirtschaftswege mit sehr schlechten und sandigen Untergrund.
Dazu kamen jetzt unzählige Richtungswechsel und viele Fahrer rutschen in den Kurven wie auf Schmierseife weg.
Das Tempo war jetzt richtig hoch gewesen und das Fahrerfeld weit auseinander gezogen.
In diesem Moment hatte ich den Kontakt nach ganz vorne nicht halten können und bis zum ersten Anstieg habe ich es einfach nicht mehr geschafft weiter nach vorne zu kommen.
Die relativ große Spitzengruppe die noch aus etwa 70 Fahrern bestand, ist in dieser Phase des Rennens komplett auseinander gefallen und hat sich in kleinere Gruppen aufgeteilt.
Ich war irgendwo dazwischen und versuchte einfach nur sturzfrei durch zu kommmen.
Es kehrte aber auch keine richtige Ruhe ein, weil die nächsten Anstiege bei Kilometer 59 und vor allem bei Kilometer 64 bereits auf uns warteten.
Wieder sah ich direkt ein paar Meter vor mir, wie Fahrer in einer Kurve auf dem groben und sandigen Asphalt wegrutschten.
Aber es gab auch sehr viele Fahrer die mit Reifenschäden, oder sonstigen Defekten das Rennen beenden mussten und auf den sogenannten ,, Besenwagen ,, warteten, um dann wieder zum Start / Ziel Bereich zu gelangen.
Da der ,, Besenwagen ,, bekanntlich hinter dem letzten Fahrer fährt, mussten die Leute mit Defekt teilweise weit über eine Stunde im Regen warten, bis sie eingesammelt wurden.
Das wünscht man wirklich keinem….!!!

Nach den beiden letzten Anstiegen hatten sich die einzelnen Gruppen endgültig gefunden und fuhren dann die letzten 25 Kilometer im Highspeed Tempo in Richtung Ziel.
Immer wieder trafen wir auf kleiner Gruppen von dem 66 Kilometer Rennen, die eine halbe Stunde später gestartet waren.
Es waren noch etwa 6 Kilometer bis zum Ziel und der Himmel verdunkelte sich immer mehr.
Dann fing es an zu Donnern und zu Blitzen und es fing an zu regnen…
Aber es war nicht einfach Regen der runter gekommen ist…., es waren regelrechte Fluten die vom Himmel geschossen kamen.
Man konnte einfach überhaupt nichts mehr sehen und dass bei den schlechten Straßen der Innenstadt.
Dann hörte ich Schreie von einer recht jungen Fahrerin, die als einzige Frau in unserer Gruppe gewesen ist und sehr wahrscheinlich um den Sieg fuhr.
Sie hatte wohl eines der richtig tiefen Schlaglöcher erwicht und flog mit dem Rad zusammen durch die Luft auf den seitlichen Bordstein.
Es wurde immer hektischer und ich wollte auf den letzten 3 Kilometern einfach nur noch sicher ins Ziel kommen.
Das Wasser lief mir aus den Schuhen und ich kann mich nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal so pitschepatsche Nass geworden bin.
In meiner Gruppe waren wir rund 20 Fahrer, von denen noch 4 aus meiner AK gewesen sind.
Alle anderen waren aus den jüngeren Klassen gewesen und wir schossen im Blindflug auf das Ziel zu…
Zwei Fahrer hatte ich noch um eine halbe Radlänge ziehen lassen, weil ich nicht gewillt gewesen bin zu sprinten.
Zum Schluss war es damit auch nur der 10 Platz für mich gewesen, aber ich war einfach frog gewesen, das Ziel ohne Stürze, oder Defekte erreicht zu haben.
Bis zum Podium fehlten mir nur 21 Sekunden, aber das war mir jetzt auch ziemlich egal gewesen…
Ich wollte nur noch ins Hotel und unter die Dusche…
Was für eine Tag, was für eine Rennen….!!!

Vielleicht hätte ich ja doch im Hotel bleiben sollen… ( smile )

Aber irgendwie war ich auch Stolz gewesen, bei einem so verrückten Rennen dabei gewesen zu sein…

Mit diesem Rennen hatte ich meine Saison jetzt endgültig beendet und konnte zufrieden in eine zweiwöchige Pause gehen…
Danach starten bereits die Planungen und das Training für dass kommende Jahr 2025.

Kommt alle gut durch den Winter…

Besten Gruß Bernd Quitzow

 

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